Endlich ist es soweit – das neue Familienmitglied kann vom Züchter abgeholt werden. Meist passiert das mit dem Auto, und schon stellt sich die Frage: „Wo soll der Kleine im Wagen untergebracht werden?“ Hat der Züchter bereits Autofahren mit dem Wurf geübt, vielleicht sogar schon die Welpen an den Aufenthalt in einer Box gewöhnt, sollte man den Hund dort unterbringen, wo er sich auch in Zukunft im Wagen aufhalten wird. Das kann in der Box auf dem Rücksitz oder in der Box im Laderaum sein. Kennt der Welpe die Box nicht, sollte man ein passendes Geschirr dabei haben, das dem Hund angelegt wird und an dem ein Autogurt befestigt wird. So kann der Welpe seine erste Fahrt ins neue Zuhause auf dem Sitz und in der Nähe seiner neuen Menschen verbringen. In jedem Fall muss der Hund (und die Box) gesichert werden, ansonsten liegt ein Verstoß gegen die Stvo vor.

In der Regel werden wir den jungen Hund nach der Autofahrt in die Wohnung tragen; Treppenlaufen wird der Hund lernen, allerdings erst, wenn er etwas älter ist. Die meisten Menschen möchten dem Kleinen nun das neue Zuhause präsentieren: Hier ist das Wohnzimmer, hier die Küche, hier steht dein Napf und das ist dein Bettchen. Bitte macht das nicht. Überlegt schon im Vorhinein, in welche Räume der Hund nicht zwingend gelassen werden muss, beispielweise in Kinderzimmer, Bad, Keller, Arbeitszimmer etc. Ein wichtiger Teil der Erziehung findet über Einschränkungen statt: Den ranghohen Rudelmitgliedern ist alles erlaubt, die rangniederen werden beschränkt. Der Welpe sollte wissen, wo er Wasser findet und wo sein Körbchen steht, ansonsten lasst ihn nur in die Räume, in denen er sich auch später tatsächlich aufhalten soll.

Der Hund verbringt 20 und mehr Stunden pro Tag mit Ruhen, also inaktiv, sofern in den verbleibenden Stunden einer artgerechten Beschäftigung nachgegangen wird. Es ist wichtig, dass bereits der Welpe lernt, sich im Haus ruhig zu verhalten, dynamische Spiele sollten daher nach draußen verlagert werden. Die Beschäftigungsdauer für den Welpen kann man grob berechnen: 1 Minute pro Lebenswoche oder 5 Minuten pro Lebensmonat. Im Anschluss an die Beschäftigung sollte eine Ruhephase folgen, bis es zur nächsten Unternehmung wieder losgeht.

Nach jedem Schlafen (was idealerweise beim Rudel erfolgt), nach jedem Spielen und nach jedem Fressen wird der Welpe an immer dieselbe Stelle im Garten oder in Hausnähe getragen, um hier seinem Geschäft nachzukommen. Läuft das Bächlein, wird der Hund gelobt und das Pipimachen auch schon mit einem Signal „Pipi“ benannt. Gleiches gilt für das Koten. Am Anfang wird sich der Hund sicher auch mal in der Wohnung lösen. Das ist kein Drama und wird keinesfalls bestraft. Urin oder Kot werden aufgewischt und mit einem Geruchsneutralisierer (Sagrotan, Essigwasser etc.) behandelt. In der Nacht sollte man sich anfangs den Wecker stellen, um mit dem Hund alle 3-4 Std. rauszugehen.

Ob euer Hund zunächst am Geschirr oder gleich am Halsband geführt werden soll, besprecht bitte mit eurer Hundeschule; die Vorgehensweise ist hier unterschiedlich. Wir empfehlen immer, mit dem Geschirr zu starten. Wichtig ist dabei, dass es gut sitzt und beim Laufen nicht behindert. Was ihr in den ersten ca. 5 Lebensmonaten viel nutzen solltet, ist der „natürliche Folgetrieb“. Im Wald, auf Wiesen und abseits von Straßen lasst euren Welpen viel ohne Leine laufen. Dabei bietet ihm „Unterhaltung“ (z.B. Futtersuche, gemeinsames Erkunden der Natur, kleine Übungen) an, damit er sich daran gewöhnt, auf euch zu achten, und damit er lernt, dass der spannendste Ort auf der Welt an eurer Seite ist. Hunde, die sich an der Seite ihrer Halter langweilen, neigen dazu, sich selber eine Beschäftigung zu suchen – meist ab vom Weg und ohne ihre Halter.

Ein Punkt, der häufig am Anfang schiefgeht ist, dass sich Halter zu wenig um die Sicherheit ihres Welpen kümmern. Niemals sollte ein anderer Hund einfach an euren Welpen heran gelassen werden, immer sollten Menschen von euch gesagt bekommen, wie sie sich in geeigneter Weise eurem Hund nähern dürfen.